Jeder hat einen anderen Bezug zu Geld – nicht nur aufgrund von Glaubenssätzen, die vor allem in der Kindheit geprägt werden. Auch wird in unserer Kultur nicht gerne über Geld gesprochen; und schon gar nicht über die Höhe des Einkommens. Was passiert, wenn zwei Menschen mit komplett unterschiedlichen Einstellungen zu Geld zusammentreffen? Kann das gut gehen? Oder ist eine ähnliche oder gleiche Einstellung zu den Finanzen Voraussetzung für eine funktionierende Beziehung? Und was muss alles geklärt werden, bevor man heiratet? Hier finden Sie ein paar Tipps, wie mit dem Thema Geld in der Beziehung am besten umgegangen wird.
Sprechen Sie übers Geld.
Aus meinen Erfahrungen kann ich berichten, das Paare unbedingt über ihre Finanzen sprechen sollten. Ganz egal, ob das den aktuellen Kontostand, Schulden, das monatliche Gehalt oder auch Vermögenswerte betrifft. Hier geht es um Transparenz, die schon am Anfang einer Partnerschaft vorhanden sein sollte. Und so unsexy es auch klingt: die Vermögensaufteilung im Falle einer Trennung sollte geklärt sein. Bei einer Hochzeit schließt das einen Ehevertrag mit ein. Andernfalls sind meist Streitereien und Diskussionen vorprogrammiert.
Sprechen Sie über Ihre Einstellungen zu Geld.
Egal ob Sie ein Sparefroh oder ein Schnorrhans sind: Am wenigsten Konfliktpotential in einer Beziehung gibt es, wenn beide die gleiche Einstellung haben. Ich begleite viele Paare mit ihrer finanziellen Planung. Ungleiche Gewohnheiten in puncto Finanzen führen immer zu Streitigkeiten und leider auch öfters zur Trennung. Sensibler ist dieses Thema dann noch, wenn Kinder auf die Welt kommen oder Teil der Patchwork-Familie sind.
Klären Sie Fragen zur Kontoführung.
Heute geht der Trend auch bei verheirateten Paaren zu getrennten Konten – um nicht das Gefühl zu haben, sich vor dem Anderen für alle Zahlungsflüsse rechtfertigen zu müssen. Sobald eine Wohngemeinschaft besteht, empfiehlt es sich, ein Haushaltsbuch mit den gemeinsamen Haushaltsausgaben zu erstellen und ein monatliches Budget zu bestimmen. In meinem Artikel „Wie sinnvoll sind Haushaltspläne“ finden Sie dazu noch ein paar Tipps. Die fairste Aufteilung der Kosten ist eine prozentuelle je nach der Höhe des Einkommens – und nicht gleich automatisch Halbe-Halbe.
Erstellen Sie gemeinsame Finanzpläne für Kredite und größere Ausgaben.
Größere Ausgaben und Investitionen, die gemeinsam getätigt werden, lassen sich am besten mit einem gemeinsamen Finanzplan verwirklichen. So stellen feste Pläne und Ereignisse wie Urlaub, Restaurantbesuche und die Schaffung eines Eigenheims keine partnerschaftlichen Herausforderungen mehr dar.
Dem/der Partner/in Geld leihen – ja oder nein?
Wenn Sie sich Geld von Partner leihen, erzeugt das eine Abhängigkeit – das würde ich daher nicht empfehlen. Lässt es sich nicht vermeiden, dann nur unter klaren Regeln. Gerade bei Krediten, Autoleasings, etc. sollte komplette Offenheit untereinander herrschen, da eventuell auch der/die Ehepartner/in rechtlich belangt werden könnte.
Definieren Sie, wer wie viel zahlt.
Gibt es ein großes Gefälle in der Höhe der Einkünfte beider Partner, sollte das Paar besprechen, ob derjenige, der mehr verdient, auch mehr zahlt. Wenn zum Beispiel einer der beiden gerade arbeitslos ist, helfen feste Beträge oder ein gemeinsames Konto, das Gefühl der Abhängigkeit zu reduzieren. Auch bei der Altersvorsorge sollte abgestimmt werden, dass in Karenzzeiten die Vorsorgen beider weiter bespart werden und allenfalls der andere die Sparrate des anderen übernimmt.
Sie sehen, Finanzen gehören einfach besprochen und klar geregelt. So ist das Konfliktpotential minimiert – das schafft Ausgeglichenheit in der Partnerschaft.