Den meisten Anlegern ist das magische Dreieck der Geldanlage bekannt: Die Ziele Verfügbarkeit, Rendite und Sicherheit lassen sich nicht im gleichen Ausmaß verwirklichen. Verfügbarkeit drückt aus, wie schnell ein in ein Finanzinstrument veranlagter Betrag wieder liquide verfügbar ist. Sicherheit in diesem Zusammenhang meint den Erhalt des Vermögens. Die Rendite beschreibt den Ertrag, der aus einer Investition resultiert. Das Dreieck drückt aus, dass immer nur zwei der drei Ziele realisierbar sind und das dritte dann in den Hintergrund tritt. Als Beispiel: Finanzinstrumente mit hoher Sicherheit und hoher Verfügbarkeit werfen keine hohe Rendite ab. Zu diesen Zielen kommen auch noch die Berücksichtigung von Steuern und Inflation dazu. Den meisten AnlegerInnen ist also bekannt, dass es ohne Risiko keine Rendite gibt.
Aber was bedeutet Risiko?
Der Begriff Risiko ist für die meisten Menschen negativ behaftet und immer mit einer gewissen Gefahr verbunden, vor allem bei Geld. Die Angst, Geld zu verlieren, schwingt hier mit. Solche Vorstellungen entstehen vor allem in den Medien, die gerne ein verzerrtes oder sogar falsches Bild vermitteln, das so aussehen könnte: Jemand vermehrt zuerst sein Geld und verliert dann in weiterer Konsequenz alles – wir kennen dieses Narrativ aus Filmen.
Dabei ist das Investieren in eine einzige Aktie wie eine Wette zu sehen: Entweder steigt oder fällt der Kurs. In einem gewissen Ausmaß hat das mit Zufall zu tun. Provokativ gesehen funktionieren Lotto, Toto und das Brieflos ähnlich. Fonds hingegen sind strategisch einzuordnen, weil sie das Risiko des Einzeltitels ausschalten. Viele meiner KundInnen definieren ein bestimmtes Kapital als „Spielgeld“ und versuchen sich selbst am Aktienmarkt. Das eingesetzte Kapital bringt ihre finanziellen Ziele aber nicht in Gefahr.
Dabei ist noch ganz wichtig zu beachten, dass „sichere Investments“ wie das Sparbuch aufgrund von Inflation und Zinsen reine Geldvernichtung sind.
So gehen Sie die Geldanlage strategisch an:
Achten Sie auf Diversifikation.
Am einfachsten erreichen Sie Diversifikation durch Fonds. Bei Aktientiteln sollten Sie nicht in eine einzige Trendaktie investieren, Stichwort Wirecard. Durch das Setzen auf ein einzelnes Unternehmen war Geld aufgrund des Finanzskandals verloren. Auch hier ist der beste Weg, in viele unterschiedliche Aktien zu investieren. Beim MSCI World investieren Sie zum Beispiel in 1600 Unternehmen in 23 Industrieländern.
Beachten Sie den Anlagehorizont.
Bei Investitionen am Aktienmarkt ist immer wichtig, dass Sie das Geld nicht kurzfristig brauchen. Zeit ist ein ganz wichtiger Faktor. Sie müssen die Zeit haben, Kurseinbrüche auszusitzen und im besten Fall noch Kapital, um nachzukaufen.
Berücksichtigen Sie die Volatilität
Werden Sie sich klar, wie viel Schwankungsfreude Ihrer Veranlagung Sie vertragen. 10 oder 50 Prozent? Auf jeden Fall sollten Sie noch gut schlafen können.
Sobald Sie Ihren Notgroschen auf der Seite haben, starten Sie mit dem Investieren und bedenken Sie immer: Strategie schlägt Zufall!
