Vorwiegend herrscht das Klischee: „Geld ist Männersache.“ Wenn Frauen Geld anlegen, dann nur im Schuhgeschäft – auch gemeine Sätze wie diese hört man immer wieder. Klischees verhalten sich wie Glaubenssätze: Oft genug gehört, glauben wir sie. Durch meine jahrelangen Erfahrungen kann ich die meisten Vorurteile, die Frauen im Umgang mit Geld nachgesagt werden, allerdings entkräften: Frauen können viel besser mit Geld umgehen als sie vielleicht glauben. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Männer und Frauen voneinander unterscheidet, wenn es ums Geld geht, und woher viele der Glaubenssätze kommen, mit denen Frauen sich immer wieder identifizieren.
Sind Frauen und Männer in Bezug auf Geld anders? Ja!
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Mann und Frau, wenn es um den Umgang mit Geld geht: Frauen informieren sich besser, halten an ihren Entscheidungen fest und schichten ihr Geld nur halb so oft um wie Männer. Somit sparen sie eine Menge an Gebühren. Männer überschätzen öfters ihr Wissen und halten es nicht für notwendig sich umfassend zu informieren. Sie sind bereit höhere Risiken einzugehen und legen gerne in Einzeltitel wie Aktien und Zertifikate an. Frauen streuen das Risiko lieber und bevorzugen Investmentfonds. Ob ein Investment in Einzelwerten wirklich die bessere Wahl im Vergleich zu breit gestreuten Fonds ist – darüber lässt sich streiten. Bewiesen ist allerdings, dass Frauen die besseren Anleger sind: Sie erwirtschaften sich über längere Zeiträume höhere Erträge. Ein Grund für die weniger große Risikofreudigkeit liegt an den im Schnitt niedrigeren Verdiensten gegenüber Männern, da ein geringeres Einkommen auch eine geringere Sparrate bedeutet. Somit legen Frauen tendenziell einen geringeren Teil der Sparrate risikofreudig an. Außerdem legen Frauen Wert auf soziale Fairness und Nachhaltigkeit: Es ist ihnen nicht nur wichtig, dass sich das Geld vermehrt, sondern auch wohin es „fließt“.
Warum Frauen das Thema Geld gerne an Männer abgeben
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass viele Frauen sich tatsächlich ungern um Finanzen kümmern und innerhalb der Partnerschaft diese Aufgabe vorzugsweise an den Partner übertragen. Erst bei einschneidenden Erlebnissen oder Veränderungen interessieren sie sich wieder für das Thema. Das liegt daran, dass es ihnen nicht so viel bedeutet, für sich selbst zu sparen: Sie empfinden das Sparen für die Kinder oder gemeinsame Ziele wie Urlaub wichtiger. Das liegt noch immer am traditionellen Rollenbild, in dem viele Frauen festhängen. Dies sieht vor, dass der Mann das Geld nach Hause bringt und sich um die Finanzen kümmert. In Zeiten der Karenz oder Teilzeitbeschäftigung stehen viele Frauen daher in einer finanziellen Abhängigkeit zu ihrem Partner.
Ändern Sie Ihre Glaubenssätze!
Das muss aber nicht sein! Meine Erfahrung hat nämlich auch gezeigt, dass sich alte Rollenmuster und damit verbundene Glaubenssätze auflösen lassen und Frauen sehr schnell lernen, für sich selbst finanzielle Verantwortung zu übernehmen. „Geld ist Männersache“ gehört der Vergangenheit an, denn einmal mehr heißt es: Ladies first!
