In den letzten Jahren hat sich das Rollenbild der Frauen stark verändert. Wir sind selbstbewusster und selbstbestimmter geworden. Damit wächst aber gleichzeitig auch der Druck, allem gerecht zu werden: dem Arbeitgeber, den Kindern, dem Partner und den Freunden und Bekannten.
Deshalb weisen Frauen auch eine besonders hohe Burnout-Anstiegsrate auf. Ein Grund dafür ist, dass uns einfach Entlastungsmöglichkeiten fehlen. Durch diese vielen Stressoren im Alltag haben wir signifkant mehr kleine Entzündungsherde im Körper und neigen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu Herzinfarkt und Schlaganfällen. Auch unsere neuen Familienformen wie Patchwork oder das Alleinerziehen führen zu einem hohen Stressfaktor.
In Zeiten von Corona wird dies nicht weniger. Im Gegenteil: die Aufsicht, Bespaßung und Unterhaltung der Kinder kann gar nicht mehr ausgelagert werden und liegt gänzlich bei den Eltern. Wenn da keine Gleichberechtigung in der Kinderbetreuung herrscht, kann das so manche Mutter an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringen.
Liebe Mütter, auch diese Zeit wird vorüber gehen. So gut es geht, sollten wir dennoch dankbar sein. Es gibt immer Mütter, die gerne mit uns tauschen würden. Man denke nur an Regenbogenkinder oder chronisch und schwer erkrankte Kinder. Durchhalten heißt die Devise!
Diese Krise wird auch zeigen, ob wir einen Babyboom oder eine höhere Scheidungsrate haben werden. Klingt komisch, ist aber wahr. Mann und Frau sind nicht gewohnt, so viel Zeit miteinander zu verbringen, und das vielleicht auch noch auf engstem Raum. Jeder geht sonst seine Wege, die Arbeitstage sind strukturiert und lediglich die Wochenenden werden gemeinsam verbracht. Jetzt ist alles anders.
Versuchen Sie, sich eine kleine Auszeit zu schaffen:
Vielleicht hilft Ihnen ein Telefonat mit einer Freundin, um Ihren Frust einmal abzubauen. Ein kurzer Spaziergang kann Ihnen einen klareren Kopf verschaffen. Gönnen Sie sich bewusst etwas wie Schokolade oder gehen Sie einmal früher schlafen. Und vergessen Sie nicht: Sie sind nicht alleine für die Bewältigung des Alltags verantwortlich. Ihr Partner kann sich in Zeiten wie diesen mehr einbringen.
Ich weiß nicht, wie lange wir alle noch durchhalten müssen. Doch ich weiß, dass alles besser wird. Sie werden noch an mich denken!