In einer Welt voller Risiken und Unsicherheiten ist es schwer, den Überblick zu behalten: Welche Versicherungen braucht man wirklich? Welche sind gesetzlich verpflichtend? Und auf welche kann man guten Gewissens verzichten? Genau diese Fragen stellen sich viele meiner Kundinnen und Kunden
In diesem Artikel gebe ich Ihnen einen ehrlichen Überblick – als unabhängige Versicherungs- und Finanzberaterin mit über 15 Jahren Erfahrung.
Mein Ziel: Ihnen Klarheit zu verschaffen und zu zeigen, wie Sie sich sinnvoll absichern können, ohne unnötig Geld zum Fenster hinauszuwerfen.
Pflichtversicherungen in Österreich
Manche Versicherungen können wir uns in Österreich nicht aussuchen – sie sind gesetzlich vorgeschrieben. Hier haben Sie keinen Spielraum. Diese müssen Sie also abschließen, wenn die Lebenssituation zutrifft:
Kfz-Haftpflichtversicherung
Wer ein Auto besitzt, braucht diese Versicherung. Sie ist Pflicht und deckt Schäden, die Sie anderen mit Ihrem Fahrzeug zufügen. Ohne sie gibt es keine Zulassung für das eigene Auto.
Krankenversicherung
In Österreich besteht für alle eine allgemeine Krankenversicherungspflicht. Angestellte, Selbstständige oder Freiberufler – jeder muss versichert sein. Wer angestellt ist, ist automatisch über die Sozialversicherung versichert. Wer selbstständig ist, zahlt über die SVS ein. Sondergruppen wie Ärzte oder Notare müssen sich privat versichern lassen, wenn sie die gesetzliche Variante ablehnen – aber auch sie müssen krankenversichert sein.
Versicherungen, die wirklich sinnvoll sind
Kommen wir zu den sinnvollen Versicherungen. Es ist nämlich so, dass es viel, viel mehr Versicherungen gibt. Viele machen aber nur Sinn, wenn die persönliche Lebenssituation diese wirklich erfordert.
Natürlich kann ich in diesem Beitrag nicht auf jede mögliche Lebenssituation im Detail eingehen, das würde sogar Bücher sprengen. Ich will Ihnen hier einfach meine Einschätzung und Erfahrung geben, was für die allermeisten meiner Kundinnen und Kunden Sinn macht.
Die folgenden Versicherungen können Sie oft vor schweren finanziellen Folgen bewahren. Sie sind nicht verpflichtend, aber aus meiner Sicht für die allermeisten wirklich dringend zu empfehlen:
Berufsunfähigkeitsversicherung
Was passiert, wenn Sie Ihren Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben können? Ohne Einkommen geraten viele in eine finanzielle Notlage. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie krank oder verletzt sind und nicht mehr arbeiten können. Besonders wichtig ist sie für Alleinverdiener, Selbstständige und junge Berufseinsteiger.
Haushaltsversicherung
Sie sichert Ihr Zuhause und Ihren Besitz ab. Feuer, Einbruch, Wasserrohrbruch oder Sturm? All das kann richtig teuer werden. Mit einer Haushaltsversicherung sind Sie im Ernstfall abgesichert.
In vielen Fällen ist auch eine private Haftpflicht inkludiert, die Sie schützt, wenn Sie versehentlich anderen einen Schaden zufügen.
Private Unfallversicherung
Die gesetzliche Unfallversicherung deckt nur Arbeitsunfälle und Wegeunfälle zur bzw. von der Arbeit ab. Passiert Ihnen aber etwas in der Freizeit, gehen Sie leer aus. Genau hier greift die private Unfallversicherung: Sie zahlt bei Invalidität oder im Todesfall und bietet Ihnen und Ihrer Familie finanzielle Sicherheit.
Diese Versicherungen sind überlegenswert in vielen Lebenssituationen
Wie im letzten Abschnitt eingangs angesprochen, sind nicht alle Versicherungen für jeden uneingeschränkt zu empfehlen. Allerdings gibt es manche Versicherungen, die für einige in häufig auftretenden Fällen noch Sinn machen können.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit (es gibt ja immer besondere Einzelsituationen) möchte ich im Folgenden noch weitere Versicherungen vorstellen, die häufiger sinnvoll sind. Nicht unbedingt notwendig, aber eben oft sinnvoll:
Risikolebensversicherung
Wer eine Familie zu versorgen hat oder Schulden (z. B. durch einen Immobilienkredit), sollte über diese Versicherung nachdenken. Sie zahlt im Todesfall eine vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen.
Private Krankenversicherung
Sie wollen bessere Leistungen, kürzere Wartezeiten oder ein Einzelzimmer im Spital? Dann kann sich eine private Zusatzversicherung auszahlen. Sie bietet Ihnen genau den Komfort, den Sie sich wünschen – ist aber kein Muss für jeden.
Versicherungen, auf die Sie voraussichtlich verzichten können
Das mag jetzt seltsam wirken: Eine Versicherungsberaterin, die gegen ihr eigenes Geschäft redet. Naja, meine Kundinnen und Kunden würden mir nicht die Treue halten, wenn ich ihnen jeden Quatsch aufschwatzen würde…
Lange Rede kurzer Sinn: Nicht jede Versicherung bringt Ihnen echten Mehrwert in ihrer aktuellen Lebenssituation. Manche Polizzen sind einfach teuer und leisten wenig. Hier eine kleine Auswahl der Versicherungen, die sich die meisten meiner Meinung nach sparen können:
Dread-Disease-Versicherung
Sie zahlt nur bei bestimmten Krankheiten wie Krebs oder Schlaganfall. Psychische Erkrankungen oder andere gesundheitliche Einschränkungen sind meist ausgeschlossen. Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung ist hier die bessere Wahl.
Zahnersatzversicherung
Klingt gut, bringt aber oft wenig. Die Erstattungen sind gedeckelt, Wartezeiten über Jahre hinweg sind üblich und viele Leistungen werden nicht übernommen.
Krankenhaustagegeldversicherung
Sie zahlt einen fixen Betrag pro Tag im Krankenhaus. Klingt nett, bringt aber nur einen kleinen Zusatznutzen – vor allem wenn Sie ohnehin gut krankenversichert bist.
Sterbegeldversicherung
Diese Versicherung soll die Beerdigungskosten abdecken. Doch oft ist es günstiger, monatlich einen kleinen Betrag zur Seite zu legen. So haben Ihre Hinterbliebenen das Geld im Fall des Falles sicher zur Verfügung
Fazit: Weniger ist manchmal mehr – aber nicht immer
Sie müssen nicht jede Versicherung haben. Aber Sie sollten die richtigen haben. Die Frage ist nicht “Wie viele Versicherungen brauche ich?”, sondern: “Welche passen wirklich zu mir und meiner Lebenssituation?”
Als erfahrene und unabhängige Versicherungs- und Finanzberaterin helfe ich Ihnen, genau das herauszufinden. Gemeinsam prüfen wir Ihre bestehende Absicherung und finden heraus, was Sie wirklich brauchen – und was nicht.
Lust auf Klarheit statt Versicherungschaos? Dann vereinbaren Sie jetzt einen kostenlosen Beratungstermin mit mir. Entweder per E-Mail (petra.wendl@esgehtumsgeld.at), über das Kontaktformular oder Sie buchen sich direkt einen Online-Termin.
Ich freue mich auf unser Gespräch!
Herzlichst
Petra Schuh-Wendl
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