Sparbuch oder anlegen?
Nach wie vor sind der Bausparvertrag und das Sparbuch die beliebtesten Sparformen der Österreicher. Da Frauen in Geldangelegenheiten vorsichtiger sind als Männer, erfreuen sich diese Sparprodukte gerade bei ihnen großer Beliebtheit. Und das trotz des niedrigen Zinsniveaus und der Tatsache, dass das Geld unter der Inflation angelegt ist und somit an Kaufkraft verliert. Andererseits leben wir in Zeiten von sehr schwankungsfreudigen Börsen – da stellt sich die Frage, ob andere Sparformen wie Aktien, Anleihen und Fonds wirklich sinnvoller sind. Wie man heutzutage am besten spart, erfahren Sie hier – inklusive ein paar Einblicke in die Mechanismen der Börse.
Über die Psychologie der Aktienmärkte Am Aktienmarkt lässt sich prinzipiell ein höherer Ertrag erwirtschaften als mit einem Sparbuch oder Bausparvertrag. Während das konservative Sparen eine eher unemotionale Angelegenheit ist, werden die Aktienmärkte allerdings sehr stark von psychologischen Faktoren beeinflusst. Der Börsenguru André Kostolany sagt: „Die Börse reagiert gerade mal zu 10 Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie.“ Börse ist eben Mathematik UND Psychologie. Daher wirken viele Emotionen wie Unsicherheit, Zweifel, Panik und vor allem Gier und Angst. In diesem Punkt agieren Männer und Frauen gleich:
- Gier: Wenn die Kurse steigen, kommt die Gier. Jeder möchte am Gewinn teilhaben und die steigende Nachfrage treibt die Aktienkurse noch höher. Es entsteht Euphorie und es wird gekauft und gekauft. Wenn allerdings immer mehr Anteile im Umlauf sind, kommt irgendwann der Punkt, an dem immer weniger Anleger bereit sind, zu kaufen. Und dann kommt eine andere Emotion ins Spiel:
- Angst: Die Nachfrage lässt nach, die Preise stagnieren, die Stimmung schlägt um. Angst vor fallenden Kursen, schwindenden Gewinne und eventuellen Verlusten macht sich breit. Immer mehr Sparer beginnen zu verkaufen, die Kurse fallen.
Die meisten Anleger kaufen teuer und verkaufen billig – das wird zyklisches Verhalten genannt. Das gilt es zu vermeiden! Aber unter welchen Voraussetzungen macht es nun Sinn, Geld anzulegen?
Wie soll ich nun sparen? Sparen sollte immer strukturiert sein. Am Anfang gilt es, sich Fragen zu stellen: Was ist mein Sparziel? Wann soll es erreicht werden? Dadurch ergeben sich Sparrate und Zeithorizont. Je länger der Zeithorizont ist, desto risikoreicher können Sie anlegen, da die Zeit die Schwankungen nivelliert. Gerade deswegen sollten Sie bei fallenden Kursen die Nerven nicht verlieren! Zu einem ganzheitlichen Finanzmanagement gehört allerdings auch eine Liquiditätsreserve, damit Sie in Notfällen Geld zur Verfügung haben. Dafür eignet sich das Sparbuch am besten. Ergo: Es ist unverzichtbar, wenn Sie kurzfristig Geld benötigen. Für andere Zeithorizonte wird das höhere Risiko mit höheren Erträgen belohnt.
Wie Sie beim Sparen am besten vorgehen, hängt also immer von Ihren Sparzielen ab! Wenn Sie sich über Ihre Ziele noch nicht im Klaren sind, helfe ich Ihnen in einem Gespräch gerne weiter.